Neues aus Berlin

20. Februar 2023 8:41

Aktuelle Infos Heiße Diskussion um Indexmieten

„Indexmieten sind bei Neuverträgen kein Nischenprodukt und gerade teure Modernisierungskosten können sehr wohl auf Mieter:innen umgelegt werden“, stellte DMB-Bundesdirektorin Dr. Melanie Weber-Moritz klar. Aufgerüttelt durch eine Analyse sechs großer Mietervereine versucht die Immobilienwirtschaft derzeit, die durch Indexmietverträge verursachten Probleme herunter zu spielen. Eine Untersuchung des IW Köln soll zeigen, dass nur 2,2 Prozent der Mietverträge betroffen seien. Wer genau hinschaut, liest aber auch dort: Im Neubau, also bei Wohnungen und Häusern, die nach 2020 gebaut wurden, haben sieben Prozent der Mieter:innen einen solchen Vertrag unterzeichnet. Diese Verdreifachung innerhalb nur eines Jahres (die Zahlen des IW Köln stammen aus 2021) bestätigen die Befürchtungen des Mieterbundes. Im Manager-Magazin nannte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten Indexmieten eine Gelddruckmaschine und forderte, dass der Staat regulieren eingreift.
 
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Mieterbund veröffentlicht FAQs zur Erdgas- und Wärmepreisbremse

Ab März 2023 werden die Preise für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme für 80 % des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs gedeckelt. Für den weiteren Verbrauch müssen Verbraucher den aktuellen Vertragspreis zahlen. Ziel des Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetzes (EWPBG) ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Kosten für Heizung und Warmwasserbereitung zu entlasten. Was bedeuten diese Entlastungen für Mieterinnen und Mieter? Der Deutsche Mieterbund gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.
 

Homeoffice und Wohnkosten beeinflussen Auswahl des Wohnortes

Gestiegene Wohnkosten werden zunehmend als finanzielle Belastung wahrgenommen. Gaben bei einer vorangegangenen Umfrage im Mai 2021 noch 12 Prozent der befragten Mieterinnen und Mieter an, ihre Wohnkosten als große finanzielle Belastung zu empfinden, so stieg dieser Anteil bei der Umfrage von ifo-Institut und immowelt im Herbst 2022 auf 20 Prozent. Für 12 Prozent der Befragten, die kurz- oder mittelfristig einen grundlegenden Umzug planen, sind gestiegene Wohnkosten der ausschlaggebende Grund für ihren Entschluss. Im Vergleich zu Personen, die nicht im Homeoffice arbeiten (können), haben Befragungsteilnehmer:innen, die zumindest zum Teil im Homeoffice arbeiten, mit einer um 10 Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit einen grundlegenden Wohnortwechsel vorgenommen. Die Effekte für Großstadtbewohner:innen, die die höchste Homeoffice-Nutzung aufweisen, sind noch größer und betragen 13 Prozentpunkte für getätigte und 10 Prozentpunkte für geplante Umzüge.
 

Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) warnt vor steigender Wohnungsnot

„Für das Jahr 2022 liegt beim Wohnungsbau bereits ein kumuliertes Neubaudefizit in der Zahl fast aller Wohnungen in Bremen vor, im Jahr 2024 wären rechnerisch alle Saarländer ohne Wohnung, für 2025 könnte das Gap aus ZIA-Sicht bei 700.00 Wohnungen beziehungsweise 1,4 Mio. Menschen liegen“, warnt der Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss Dr. Andreas Mattner bei Übergabe des ZIA-Frühjahrsgutachtens an Bauministerin Klara Geywitz.  Danach sind die Mieten im letzten Jahr mit 5,2 Prozent deutlich höher gestiegen als in den Vorjahren. Aus Sicht der Immobilienwirtschaft fordert Mattner den Abschied von der Mietpreisbremse und generell einen strikten Verzicht auf weitere Mietenregulierung. Das kann aus Sicht des Deutschen Mieterbundes nicht die Lösung sein, denn es fehlt nicht an Wohnraum insgesamt, sondern an bezahlbarem Wohnraum. „Dafür muss der Bestand an öffentlichen Wohnungen, das heißt Wohnungen im Eigentum von Bund, Ländern und Kommunen, deutlich erhöht werden, um im Mietwohnungsmarkt ein dauerhaft preisgebundenes und bezahlbares Segment zu etablieren“, forderte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten wenige Wochen zuvor im Verbändebündnis soziales Wohnen.