Mieterbund–Direktor Dr. Franz-Georg Rips

30. März 2007 18:24

Millionen Mieter und Wohnungseigentümer zahlen zu viel Ablesefirma bestätigt kundenfeindliche Marktstrukturen (dmb)


Zeitungsberichten zufolge hat das Wärmemessdienstunternehmen ista in einem internen Papier bestätigt, dass sich der deutsche Markt in eine oligopolistische Struktur entwickelt habe und aufgrund geringen Wettbewerbs Gewinnmargen von mehr als 40 Prozent erzielt werden. Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB): „Für uns kommt diese Beschreibung einer kundenfeindlichen Marktstruktur nicht überraschend. Wer sich die Preise der Wärmemessdienstunternehmen, deren Produktentwicklung zu immer teureren Erfassungssystemen und die Abrechnungsverfahren selbst ansieht, hatte diesen Verdacht schon längst.“ Empörend findet Rips, mit welcher Kaltschnäuzigkeit erläutert wird, dass die deutschen Höchstpreise auf Desinteresse bzw. niedriger Preissensibilität der Vermieter und Verwalter zurückzuführen sind. „Das Problem ist systemimmanent. Mieter müssen zahlen und haben sonst keinerlei Rechte. Vermieter oder Verwalter schließen die Verträge mit den Wärmemessdienstunternehmen ab und reichen dann die hohen Kosten unmittelbar über die Heizkostenabrechnung an die Mieter weiter.“ Der Direktor des Deutschen Mieterbundes forderte ista und andere Wärmemessdienstunternehmen auf, die Fakten auf den Tisch zu legen, für Transparenz zu sorgen und die Preise zu reduzieren. Die Vermieter hätten eine Schlüsselposition. Sie müssten mit den Unternehmen neu verhandelt und Alternativangebote einholen. Daneben müsse jetzt unter allen rechtlichen Gesichtspunkten – auch kartellrechtlichen – geprüft werden, ob die vorhandenen Strukturen geändert werden könnten. Auch der Gesetzgeber müsse prüfen, wie er das systemimmanente Problem bei den Abrechnungskosten lösen will.